Mahlzeit! – Vier gute Gründe, mittags eine Pause zu machen

Du bist, was Du isst. Klingt abgedroschen, ist aber wahr. Ganz ehrlich: Ernähren Sie sich gesund? Im Büroalltag fällt das nicht leicht. Gefühlt hat alle paar Tage jemand Geburtstag, kredenzt Kuchen für Alle und es ist quasi ungeschriebenes Büro-Gesetz, dass man ein Stück mitisst. Auch bei Geschäftsessen oder dem champagnerreichen Feiern von Erfolgen jeglicher Art muss man sich ziemlich disziplinieren, um nicht hochkalorisch über die Strenge zu schlagen. Andererseits möchte man sich aber auch nicht ständig kasteien und es sich auch mal gutgehen lassen…

Und: Weihnachten steht vor der Tür. Es sind zwar noch ein paar Wochen hin, doch bei der Geschwindigkeit, in der in diesem Corona-Jahr 2020 die Zeit verfliegt, ist Heiligabend nur noch einen kurzen Fingerschnipp entfernt. Vorweihnachtszeit, das bedeutet leckere Keksteller, bunte Adventskalender, schokoladige Nikoläuse und alkohollastige Weihnachtsfeiern. Die Tage sind kurz und bieten wenig Möglichkeit (Licht), vor oder nach der Arbeit Laufen zu gehen, um die Spekulatius-Berge abzutrainieren. Für Snacks und Kalorien zwischen den Mahlzeiten ist also (leider) gesorgt. Und was ist mit dem Mittagessen?

 

Mittags lieber Sushi als Haxe!

Dass man sich mit einem zünftigen Mittagessen für die weiteren Taten stärkt, ist – zumindest für Anwälte – eher ein Mythos. Tatsächlich arbeitet das menschliche Gehirn nämlich am besten, wenn man leichten Hunger verspürt. Das ist ein rudimentäres Überbleibsel unserer Vorfahren aus der Steinzeit. Sie mussten schließlich hellwach und konzentriert sein, wenn sie ein wildes Tier erjagen wollten.

Das einzige Tier, das es für Büromenschen heutzutage in der Mittagszeit zu erlegen gilt, ist der innere Schweinehund. Wenn das Kollegen-Grüppchen um 12 Uhr Richtung Kantine flaniert und als Tagesgericht „Currywurst mit Pommes“ geboten wird, verliert so mancher die guten Vorsätze.

 

Vier gute Gründe für die Mittagspause

Letztlich muss Jede/r selbst wissen, wie er/sie sich ernährt. Hauptsache ist, dass man mittags überhaupt eine Pause macht. Aufstehen, frische Luft schnappen, kurz Abstand zur Arbeit gewinnen – das hat mehrere Vorteile:

Produktivität: Wenn das Fristende naht und der Schriftsatz noch im Werden ist, muss man vielleicht einmal die Pause durcharbeiten. De facto bedeutet es jedoch nicht, dass man am Ende des Tages regelmäßig mehr Output hat, wenn man die Mittagspause auslässt. Im Gegenteil: Gerade die Pausen liefern den nachfolgenden Produktivitätsschub.

Netzwerken: „Never lunch alone“ heißt es. Ein gemeinsames Mittagessen verbindet, erlaubt auch nichtjuristische Themen und fördert den kollegialen Zusammenhalt. Wer sich zuvor noch das Gehirn über ein Problem zermartert hat, findet im Gespräch mit Kollegen Zerstreuung. Übrigens: Warum nicht auch mal mittags mit der ReFa oder der Referendarin Essen gehen?

Psyche: Die Mittagspause mit den Kollegen bei einem leckeren Essen ist für Einige etwas, das sie vormittags motiviert, vielleicht sogar manchmal der Höhepunkt des Tages. Eine Stunde abschalten und neue Energie tanken. Und wenn tatsächlich einmal wenig Zeit sein sollte, nehmen Sie sich wenigstens 10 Minuten! Kurz aufstehen, einen Moment lang (buchstäblich) Abstand gewinnen und nicht am Schreibtisch essen. Der schnelle Biss ins Käsebrötchen – zwischen Formulierung des Schriftsatzes und Telefonat mit dem Mandanten – stresst mehr als dass er stärkt, erfrischt oder gar entspannt. Multitasking ist eine Illusion.

Gesundheit: Sitzen ist das neue Rauchen. Klingt auch wieder abgedroschen, doch auch dies ist leider kein Geheimnis. Wohl dem, der mit dem Rad zur Arbeit fährt, doch Viele fahren mit dem Wagen in die Kanzlei, wo sie täglich 10 Stunden sitzen. Manchmal wird ja sogar am Schreibtisch gegessen und der einzige Gang ist der zur Kaffeemaschine. Wer dann auch in seiner Freizeit keinerlei Sport treibt, nimmt unweigerlich zu, wird lethargisch und kriegt’s vielleicht auch mit dem Rücken oder Nacken. Da ist es viel gesünder, sich mittags die Beine an der frischen Luft zu vertreten und dabei auch den Augen eine Pause von der anstrengenden Bildschirmarbeit zu gönnen. Bestenfalls ist das Mittagslokal einen kleinen Fußweg entfernt, so dass Sie auf dem Rückweg automatisch schon einen kleinen Verdauungsspaziergang einbauen und Vitamin D tanken.

 

Also: Mittags kurz einen Gang runterschalten. Guten Appetit!