Vertrauen der Bürger in den Rechtsstaat bleibt stabil

Aktueller Rechtsreport: Die Bürger haben nach wie vor großes Vertrauen in das Rechtssystem in Deutschland. Das weist der aktuelle Roland-Rechtsreport aus, den das Institut für Demoskopie Allensbach für den Versicherer erstellt hat. Danach haben 64 % der Bürger sehr viel oder ziemlich viel Vertrauen in die deutschen Gesetze und Gerichte. Größeres Vertrauen als der Justiz bringt die Bevölkerung nur kleineren und mittleren Unternehmen (83 %) sowie der Polizei (74 %) entgegen. Gewerkschaften, Zeitungen und die Verwaltung liegen im Ranking deutlich dahinter: Ihnen sprechen lediglich 45 % der Bundesbürger sehr viel oder ziemlich viel Vertrauen aus. Die Schlusslichter sind – wie in den Jahren zuvor – die Bundesregierung und die Kirche: Nur 29 % haben großes Vertrauen in die Bundesregierung, 28 % in die Kirche. Im Vergleich der vergangenen zehn Jahre entwickelt sich das Vertrauen in die Gerichtsbarkeit relativ stabil. Im Gegensatz dazu schwankt das Vertrauen in die Gesetze stärker, nämlich zwischen 58 und 76 %. In den vergangenen fünf Jahren ist sogar ein Negativtrend erkennbar. Vertrauten 2013 noch 76 % der Bürger den Gesetzen, sind es aktuell nur noch 64 %. Darüber hinaus wächst die Kritik an der Überlastung der Gerichte und der daraus resultierenden oft sehr langen Dauer der gerichtlichen Verfahren. 88 % der Bürger denken, dass die meisten Verfahren in Deutschland zu lange dauern. 79 % haben den Eindruck, dass die Gerichte überlastet sind. Das sind 19 bzw. 14 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2010. (aus: ZAP 6/2019; Quelle: Roland-Rechtsreport)